Medtermine

Vom Überleben zum Leben

Am Mittwoch, dem 30.März fand eine Podiumsdiskussion „Leben mit Krebs“ – ist unsere Gesellschaft auf chronisch Kranke vorbereitet? statt. Eingeladen hatte die Selbsthilfegruppe Darmkrebs (http://www.derdickdarm.org/) unter der Leitung von Frau Helga Thurnher sowie die Wirtschaftskammer Wien mit KommR Brigitte Jank.

Moderne Medizin ermöglicht immer mehr Menschen ein Überleben nach schwerer Krankheit. Dies ist jedoch nicht immer gleichzusetzen mit Lebensqualität und geht oft auch einher mit Schwierigkeiten in das alte soziale (erwerbs-) Leben einzusteigen.

Das Podium war gut besetzt, von Ärzten, Patienten, Pharma und Politik waren Vertreter gekommen. Ein löblicher Ansatz, alle Beteiligten zumindest einmal an den Tisch zu setzen um sich auszutauschen. Es  diskutierten unter Moderation von Vera Russwurm  Prof. Dr. Heinz Ludwig, BM Rudolf Hundstorfer, Dr. Christian Köck, Prof. Dr. Christine Marosi, Prof Dr. Alexander Gaiger, Dr. Jan Oliver Huber und Elfi Jirsa.

Was war der Anlass?

Eigentlich keiner, denn wie die Präsidentin Frau Helga Thurnher in ihren Eingangsworten berichtete, kann es jeden und jederzeit treffen. Wobei so ganz zufällig war der Monat März der Monat der Darmkrebsprophylaxe (also Vorbeugung) und am 4. Februar der Weltkrebstag. Liegt also nahe, eine solche Veranstaltung zeitnah zu organisieren.

Wer ist zuständig?

Die Diskussion drehte sich meist sehr allgemein um chronische Erkrankungen, Krebsrehabilitation und um sozioökonomische Einflussgrößen. Neben Themen wie sozialer Absicherung (Gaiger sprach vom „soziologisches Gewicht der Krankheit“)und Wiedereingliederung ins Arbeitsleben, der Neidkultur in Österreich und dem Zeitfaktor Arzt-Patient, dem Gesundheitssystem an sich wurde eines deutlich erkennbar:

Die Diskrepanz der Diskutanten zwischen Hol- und Bringschuld. Einerseits wird der mündige Patient, die mündige Gesellschaft gefordert, sich die Information, die es ja gibt/gäbe auch zu holen. Eigenverantwortung wurde angesprochen, ebenso die Kultur diese Eigenverantwortung auch zu leben.

Andererseits sind Menschen in Ausnahmesituationen wie Krisen, und dazu gehört eine Krebsdiagnose, eine Chemotherapie, eine Rehab, meist schlichtweg überfordert sich selbst darum zu kümmern, wie Gaiger mehrmals betonte.

Ein Publikumstatement wies darauf hin, das es oft genug auch uninformierte Ärzte gäbe und Menschen die sich in Selbsthilfegruppen engagieren auch oft besser informiert sind als die Ärzte die sie betreuen. Vera Russwurm warf ein, dass der Arzt auch nicht immer die erste Vertrauensperson sei, was vielfach bestätigt wurde und betonte damit auch die Wichtigkeit der Selbsthilfegruppen an sich. Was zwar nicht in Frage gestellt wurde, jedoch wurde darauf hingewiesen, dass auch in Österreich Selbsthilfegruppen aus Mangel an Interesse eingestellt werden.

Einig war man sich, dass Folder und Flyer auflegen alleine nicht zielführend seien, aus den o.g Gründen und dass es hier noch viel Potential gibt, Menschen mit den Informationen die sie benötigen zu versorgen. Jirsa eine Patientin im Podium warf ein, dass man Patienten mehr einbinden solle, sie also mehr dazu befragen was genau ihre Bedürfnisse wären.

 

Die Veranstaltung in den Medien:

Pressemeldung als Ankündigung, Pressemitteilung als Nachbearbeitung

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20110331_OTS0022/leben-mit-krebs-ist-unsere-gesellschaft-auf-chronisch-kranke-vorbereitet-bild

Pressefotos:

http://pressefotos.at/main.php?g=1&sid=lnsmktxvpmykynyznsvrxkzpqmtssoulloqrzpknuxyxxlwotqwmkmny&dir=201103&u=66&e=20110330_h&a=event&start=0

 

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4109&Alias=wzo&cob=553179

 

Links:

Selbsthilfegruppe Darmkrebs http://www.derdickdarm.org/

Kommentare sind geschlossen.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen-> Datenschutz

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen