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Ein Kraut für alle Fälle – Theriak

Mitten in Graz, in einem Hinterraum der Mohren-Apotheke besuchte ich ein kleines, aber feines Museum, das Theriak-Museum. Da ich vorher noch nie etwas von der geheimnisvollen Mixtur gehört habe, war ich neugierig, was mich dort erwartet.

Originale Apothekeneinrichtungen wie ein Destillierapparat ein Infundierofen mit Trockenschrank, diverse Waagen, Glas- und Keramikgefäße, eine Tablettenpresse, Pillenbretter und Vorrichtungen zur magistralen Herstellung von Ampullen, Kapseln etc. geben einen guten Eindruck wie es in früheren Apotheken ausgesehen hat.

Theriak Museum Graz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor einem Schrank bleibe ich stehen. Der Inhalt: Diversen Schachteln und Dosen – Aspirin, Cibazol, Forbina, das kenn ich doch noch von früher, denke ich. Vieles davon gibt es wohl schon lange nicht mehr. Hat zwar nichts mit Theriak zu tun, ist aber interessant.

Schrank mit alten Medikamentenschachteln

Die Wände zieren alte Blechwerbetafeln und in einem Regal stehen jede Menge Behälter mit Kräutern und ein erster Hinweis auf „Theriak“, dem Namensgeber des Museums.

Infotafel Theriak

Theriak ist also eine Kräutermixtur, die im Laufe der Geschichte immer wieder verändert wurde und bisweilen aus bis zu 300 Inhaltsstoffe bestand. Es wurde als Antidot gegen Giftschlangen in Griechenland von König Mithridates von Pontus (124 bis 62 v. Chr.) als Gegengift und Allheilmittel entwickelt und enthielt unter anderem Anis, Fenchel und Kümmel, später auch Opium. Das Rezept soll in die Mauer des Asklepieions von Kos  eingemeißelt gewesen sein.
Die Bezeichnung  „Theriak“ findet sich erstmals um 170 v. Chr. bei Nikandros von Kolophon, Arzt, Grammatiker und Dichter. Eine Hochblüte erlebte der Theriak oder auch die „Himmelsrezeptur“ im Mittelalter, wo zum Teil auch Opium in der Rezeptur vorkam. Andromachus, der Leibarzt Neros, 54 n. Chr. verbesserte ebenfalls die Rezeptur.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein finden sich in medizinischen und pharmakologischen Lehrbüchern vielfältige und unterschiedliche Rezepturen. Die letzte offizielle Theriak-Rezeptur fand sich 1953 im Deutschen Arzneibuch. Die Wirksamkeit wurde und wird  immer noch angezweifelt….

 

Infos und Quellen:

Wunderkräuter

Himmelskräuter

DocCheck

Das Theriak-Museum in Graz

 

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