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Biosimilars in Österreich: Chance genutzt oder vertan?

Zum zweiten Mal trafen sich die Mitglieder des Biosimilarverbands Österreichs und Interessierte Mitte Oktober in Wien, um aktuelle Themen rund um Biosimilars zu diskutieren.

Die Besucher wurden nicht nur über übliche Hinweisschilder zur MuMoK Lounge geleitet, sondern auch gleich mit Fakten zu Biosimilars versorgt. Ein gelungenes Detail!

Schon gewusst? Fakten zu Biosimilars

Einen guten Einstieg brachte die Präsidentin des Verbandes Sabine Möritz-Kaisergruber, Astropharma, mit einem Quiz über die Fakten. So erfuhren die Gäste z.B., dassdie Entwicklung eines Biosimilars zwischen 100 und 200 Mio Euro kostet, oder dass die Jahrestherapiekosten (KP) eines der ersten Biologikums rund 15.000 Euro gekostet hat, mit Einführung der Biosimilars nur mehr 5.000 Euro.

 

 

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Mathias Flume von der kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Johann Hitzelhammer, ärztlicher Leiter des Gesundheitszentrum Mariahilferstrasse, Wiener Gebietskrankenkasse und Clemens Dejaco, Stv. Abteilungsleiter Universitätsklinik für Innere Medizin III Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, MUW diskutierten im Anschluss über Unterschiede im Gesundheitssystem Deutschland und Österreich auf den aktuellen Einsatz der Biosimilars und was man voneinander lernen könnte.

Die ersten Biosimilars wurden 2006 von der EMA zugelassen und sind seitdem auch in Österreich erhältlich. Europa hat hier eine Vorreiterrolle gegenüber den USA, wo erst 2015 das erste Biosimilar zugelassen wurde.

2013 gab es eine bedeutende Welle an Biosimilarszulassungen, z.B. für Medikamente für den Bereich Autoimmunerkrankungen und Onkologie. 2017 wurde die Biosimilarspreisregel in Österreich in Kraft gesetzt und es folgten weitere Markteinführungen in Österreich.

„Insgesamt hat die Verwendung von Biosimilars dem österreichischen Gesundheitssystem in den letzten zehn Jahren rund 200 mio Euro eingespart“, so Möritz-Kaisergruber. „Für die kommenden fünf Jahre hat IQVIA  Einsparungen von weiteren 500 mio Euro errechnet, sofern Biosimilars auch in den Erstattungskodex kommen, verordnet und verwendet werden“. Dieses Geld könne in neuere, teurere Therapien gesteckt werden, oder bestimmte teure Behandlungen früher angefangen werden und damit mehreren Patienten zu Gute kommen, so Möritz-Kaisergruber.

Lediglich 23 Prozent des Biosimilars-fähigen Marktes werde derzeit in Österreich ausgeschöpft. Und eines fällt auf: Während im Spital der Biosimilarsanteil bei über 90 Prozent liegt, ist der Marktanteil im niedergelassenen Bereich oft nur einstellig.

 

 

Informationsbedarf über Biosimilars bei Ärzten nach wie vor gegeben

„Die Information über Biosimilars als sichere und günstigere Alternative zu teuren Originalpräparaten fließt im Spital schneller als im örtlich verteilten niedergelassenen Bereich“, so Möritz-Kaisergruber. So sei noch viel Informationsleistung nötig, um das Wissen über Biosimilars der Ärzteschaft näher zu bringen. Das Thema Informationsweitergabe an Ärzte vor allem an Niedergelassene wurde beim Buffet noch ausgiebig diskutiert.

 

 

** Eine Nachlese in Kooperation mit dem Biosimilarsverband Österreich **

Ein Kurzvideo und die Forderungen des Biosimilarsverband Östereich gibt es auf der Website des Biosimilarsverbands Österreich