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„Die Diagnose stell immer noch ich“ – Wirklich?

Manchmal liegen Themen einfach so da und was mir beim zusehen der ORF Sendung „Thema“   allerdings schwer aufstößt sind solche Kommentare: „Wenn der Arzt es nicht kennt, diagnostiziert er es nicht“, oder sinngemäß sei Zuhören für den Arzt schwierig. Bitte was? Und weil das noch nicht reicht, dann eine Angehörige eines Patienten: „Ich habe den Arzt gefragt, ob er nicht mal wegen Borreliose nachschauen kann, weil mein Mann immer viele Zecken hatte. Zur Antwort bekam ich „Was bilden Sie sich ein“. Einzelfälle? Mitnichten, alleine aus meinem Bekanntenkreis könnte ich über mehrere solche oder ähnlich gelagerter Vorfälle berichten. Klar, ein Arzt ist ein Mensch, aber dennoch fällt mir auf, dass es irgendwo in der Kommunikation zwischen Arzt und Patient immer mehr hakt. Gleichzeitig wird nach mehr und immer mehr Gesundheitskompetenz von Patienten geredet, von mündigen Patienten. Doch bei solchen Kommentaren zweifel ich daran, ob es die dazupassenden Ärzte wirklich gibt. Besser gesagt, in der Mehrzahl gibt und man sie nicht suchen muss wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen…. #tobecontinued  

Gesundheitsexplosion

Seit geraumer Zeit sind auch in der österreichischen Medienlandschaft Gesundheitsinformationen an der Tagesordnung. Man hat fast den Eindruck immer und überall. Ja stimmt fast, denn es geht der Begriff „Health in all policies“ in so gut wie allen Bereichen um. Eine zugegeben sehr schwer, weil beamtisch formulierte Definition, wie es in Österreich gemeint ist findet sich auf der Website der GÖG.  Verallgemeinert gesagt, Gesundheit in der Bevölkerung kann nur nachhaltig gefördert werden, wenn es in allen politischen Bereichen gefördert wird. Alles Gesundheit oder was? Was zur Folge hat, dass, im Bezug auf Medien, kein Medienproduzent mehr ohne Gesundheitsschiene auskommt und neue Themensendungen sprießen. Agenturen aber auch Privatpersonen machen sich ebenfalls daran die Gunst der Stunde zu nutzen. Ob neue Dienstleistungen in der betrieblichen Gesundheitsvorsorge, der x.te Blog über vegane Ernährung oder, was noch seltener zu finden ist, Patientenblogs, aber auch jeglich erdenkliche Gesundheitsmittelchen und vieles mehr wirbt um unsere Aufmerksamkeit. Papier ist auch heute noch geduldig … Schlägt man auch heute noch die sogenannte Regenbogenpresse auf, so stechen die vielen Gesundheitstipps ebenfalls ins Auge. Und …

Die österreichische Gesundheitskompetenz

Über den eigenen Gesundheitszustand zu reden ist an sich schon eine schwierige Sache. Noch schwieriger wird es, wenn Menschen die ihnen an den Kopf geworfenen Fachbegriffe nicht verstehen. Leider weniger als angenommen, so Ergebnisse einer EU-Studie:   Update Okt2012 – ergänzt durch das Video:     Österreich schneidet hier im europäischen Vergleich nicht sehr gut ab, genauer ist schlechter als der Durchschnitt anderer Mitgliedsländer, siehe Executive Report (pdf) In Österreich hängen laut Pelikan Gesundheit und Gesundheitskompetenz zusammen. Im Detail zeigt die Studie, dass die Beurteilungsfähigkeit von Behandlungsmöglichkeiten als „ziemlich schwierig“ bis sehr schwierig“ eingestuft wird (57%) sowie aufgrund von Informationen aus den Medien zu entscheiden, wie sie sich vor Krankheiten schützen können (48%). 22% haben Schwierigkeiten zu verstehen was der Arzt sagt. Interessant auch ein Altersdetail. Jugendliche schneiden nicht besser ab als Erwachsene. Weitere Infos und Zusammenfassung im Netz: Eine gute Zusammenfassung findet sich unter http://www.springermedizin.at/praxis/?full=30107 Pdf : Jürgen M Pelikan 2011 (pdf) Maastricht University – Christine Sorensen (Projektleitung)